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Schlagwerker aus Hannover lassen’s krachen

Mitreißendes Weihnachtskonzert des MV08 in der Kulturhalle und Bescherung schon vor dem Heiligen Abend: Wer das Glück hatte, für das 47. Weihnachtskonzert des Musikvereins Viktoria 08 Ober-Roden am Sonntagabend in der Kulturhalle Karten zu bekommen, der wurde reich beschenkt.

Die Besucher freuten sich nicht nur über ein Blasorchester allererster Güte, geleitet von einem wie immer schwungvollen, aber festlich gebremsten Dirigenten Dieter Weis, sondern als ganz besonderen Geschenkanhänger noch über eine Percussion-Gruppe vom Feinsten. Was Thorsten Keller aus der Epperthäuser Musikerfamilie Keller (der auch beim MVV08 seine ersten Meriten erfuhr und „Jugend musiziert“ auf Bundesebene gewann) da mit seinen Drummer-Kollegen Henning Ahlrichs und Tobias Hegele in die Kulturhalle zauberte, erinnerte an „Tao“ und „Stomp“. Ein Rhythmusspektakel, sauber und von schwindelerregendem Tempo, sowohl im Largo a-Moll von Johann Sebastian Bach wie auch im „Trio per Uno“ oder gar im eher selten gespielten und doch so faszinierenden „Spain“ von Chick Corea.

Das Trio „Percussion Hannover“ kommt von der Musikhochschule Hannover und hatte nur wenig Zeit zum gemeinsamen Üben mit den „08ern“ gehabt. Dennoch haben die Musiker zu ihren Solostücken auch das Programm des Vereins begleitet und immer wieder zu einem Hingucker gemacht - egal, ob beim Röhren-Glockenspiel, beim Marimbaphon, beim Vibraphon oder am „normalen“ Schlagwerk mit Pauke und Becken.

Percussion-Ensemble

Dieses Erlebnis rückte aber die Leistung des Großen Blasorchesters nicht in den Hintergrund, sie wurde auch über die Percussiongruppe hinaus mehr als deutlich. Nordamerika stand im Mittelpunkt, sowohl mit Musik über diese Region wie auch mit Musik amerikanischer Komponisten mit Blick auf Europa.

Diese feinen Unterschiede zu erkennen, half Moderator Norbert Rink mit. Er beleuchtete die Hintergründe der Kompositionen und stellte sie in den rechten Blickwinkel der Zeitgeschichte, wies auf besondere Schönheiten oder auffallende Klangerlebnisse wie das Trampeln einer Büffelherde in den „Buffalo Dances“ hin. Dass diese Erlebnisse auch gehört und gewürdigt werden konnten - dafür sorgte das „08er“-Orchester mit seinen rund 50 Musikerinnen und Musikern, die immer wieder in Soloparts ihre Sternstunde hatten, sich aber ansonsten dem gesamten Klangrepertoire unterordneten.

Nach dem anspruchsvollen ersten Konzertteil mit der „Seagate Ouverture“, der Geschichte des Bundesstaates Virginia, den schon erwähnten „Buffalo Dances“ und der nordischen Sage „Fate of the Gods“, dem Kampf der Götter und Dämonen und dem Sieg des Guten, wurde es im zweiten Teil bekannt schwungvoll.

Weihnachtskonzert 2014

Mit Beiträgen aus „Kiss me Kate“ oder der „West Side Story haben Weis und sein Orchester mit Filmmusik aus dem Weihnachtsmärchen „Polar-Express“ und mit dem wunderbaren Stück „Candlelight Carol“ über das beinahe choralhaft anmutende „Veni Emmanuel“ auf den weihnachtlichen Nachspann hingearbeitet.

Klangvoll und emotional, aber keineswegs kitschig-sentimental endete das Weihnachtskonzert mit dem von allen Gästen mitgesungenen „Oh du fröhliche“.

Quelle: Offenbach Post



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