Herzerfrischend im Dinjerhof
Wenn Engel musizieren, bleibts bei „Saturday Night Live“ trocken: Die Entscheidung war mutig gewesen, schon am Donnerstagabend auf der Homepage zu verkünden, dass „Saturday Night Live“ – das Sommerkonzert des Musikvereins Viktoria 08 Ober-Roden – definitiv im Dinjerhof stattfindet. Der Mut wurde belohnt. Nicht einmal Zelte brauchte es, und der kräftige Regen des Nachmittags war längst verdunstet.
Ein warmer Sommerabend und dazu der idyllische Hof waren die richtige Kulisse für ein bunt gemischtes Konzert, das im ersten Teil vom Endlisch-Musigg-Orchester unter der Leitung von Andreas Zöller mit feinen Rock- und Pop-Ohrwürmern von Abba bis Beach Boys eröffnet wurde. Dazu hatte sich das noch recht junge Einsteiger-Orchester wieder einmal den Darmstädter Sänger Thomas Schmalz eingeladen, der mit Hits von „Angel“ bis „My Way oder „New York“ die Herzen der Zuhörer gewann.
Mit Mechthilde Zöller gabs aber auch wieder einmal ein köstliches Eigengewächs zu hören: Sie tauschte die Trompete gegen einen Glitzerschal und präsentierte ihre Version von Edith Piafs „Mylord“ – quer durchs Publikum und von ihrem dirigierenden Sohn kraftvoll angespornt.
Der zweite Teil brachte das Große Blasorchester unter der Leitung von Dieter Weis mit Welthits von Michael Jackson, Stevie Wonder, Deep Purple bis zur Rocky Horror Picture Show. Solisten aus dem eigenen Orchester krönten die Darbietungen – wunderbar zum Mitwippen an einem lauen Sommerabend.
Den herzhaft beklatschten Schlussakkord setzten das Endlisch-Musigg-Orchester und das Große Blasorchester des Musikvereins 08 gemeinsam: Stark besetzt und eng gedrängt präsentierten sie „Crazy Little Thing Called Love“ und „Proud Mary“. Gemeinsam geprobt fürs Open Air? „Ja, einmal alle zusammen im Rotahasaal – das war ganz schön eng und laut! Aber wir können das auch so – wir sind doch Profis“, amüsierten sich die Musikerinnen von „Endlisch Musigg“, dem Seiteneinsteiger-Orchester der Viktoria.
Auch Fußballfans kamen nicht zu kurz: Rechtzeitig zum WM-Spiel um den dritten Platz nahmen Musiker und Gäste mit Cocktails und Durstlöschern bewaffnet vor dem großen Stall des Dinjerhofs Platz, wo die große Videoleinwand schon wartete.
Quelle: Offenbach Post, Text leicht modifiziert
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