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Händels „Halleluja“ bewegte 740 Zuhörer

Musikverein Viktoria 08 beeindruckte beim Weihnachtskonzert in der Kulturhalle / Dieter Weis dirigierte zum 25. Mal

Wieder einmal wurde das Weihnachtskonzert des Musikvereins Viktoria 08 Ober-Roden zum gesellschaftlichen Adventsereignis in Ober-Roden. Seit Wochen war die Kulturhalle, die mit 740 Sitzplätzen bis an ihre Grenzen belegt war, ausverkauft. Nummerierte Stühle sicherten die reibungslose Platzsuche, sodass nur die Parkplätze ausgesprochen knapp wurden. "Wir haben bewusst das Foyer nicht mit in den Saal einbezogen, weil die Akustik sonst sehr gelitten hätte", erläuterte Vorsitzender Michael Langhammer.

Weihnachtskonzert 2006Klassische und zeitgenössische Werke wie etwa Mozarts Ouvertüre zur "Entführung aus dem Serail" oder das Allegretto aus Haydns Sinfonie Nummer 100 standen im ersten Teil auf dem Programm, dazu die "Ukrainische Rhapsodie" von Franco Cesarini und die "Tartarischen Tänze" von Elena Roussanova Lucas. Fast jede Instrumentengruppe hatte die Möglichkeit, ihr Können besonders zu beweisen; viele Solisten brachten kurze Soli ein.

So wurde Klassik selbst für die jüngsten Zuhörer ein niemals langweiliger Ohrenschmaus. Moderator Norbert Rink machte nicht nur dank seines Smokings eine gute Figur und informierte unaufdringlich über historische und künstlerische Aspekte der Musikstücke.

Inmitten der vielen hochklassigen Bläsergruppen fielen die Rhythmusgeräte - das Schlagzeug und die beiden großen Xylophone auf -, die sich besonders im zweiten Teil hervortun konnten, welcher der modernen Unterhaltungsmusik gewidmet war. Die nicht immer leicht für Bläserbesetzungen zu bearbeitenden Werke ließen die bekannten Melodien von George Gershwin bis Stevie Wonder erahnen, hatten aber ihren ganz eigenen Reiz.

Zum grandiosen Auftakt dafür wurde "Ein Amerikaner in Paris", in dem sich Saxofone und Rhythmusinstrumente auszeichnen konnten und es den Trillerpfeifen, Glocken oder Hupen gelang, den Lärm einer Großstadt erlebbar zu machen. Beim Big Band-Sound zeigte selbst der sonst sehr ruhige Dirigent Dieter Weis vollen körperlichen Einsatz.

Der Orchesterleiter dirigierte sein 25. Weihnachtskonzert mit den Viktorianern. Doch in aller Bescheidenheit kam ihm nicht in den Sinn, danach das Programm auszurichten oder sich ehren zu lassen: "Wir ehren generell nur in den Mitgliederversammlungen; so etwas hat in einem großen Konzert nichts zu suchen", bescheinigte Andreas Zöller. Im nächsten Jahr, wenn der Verein am 23. Dezember zu seinem 40. Weihnachtskonzert einlädt, dann wird vielleicht auch sein zurückhaltender Dirigent geehrt werden. Bis dahin wird er weiter mit spärlicher Bewegung, aber ausdrucksstarker Mimik und einem immer aufmunternden Blick für seine Musiker das große Orchester dezent leiten und sich weiterhin großer Beliebtheit erfreuen, wie Orchestermitglied Karlheinz Kipp bestätigt: "Wir sind natürlich stolz auf unseren Dirigenten. Man muss sich nur den Unterschied zwischen dem ersten Anspielen eines neuen Stückes und dem Ergebnis hier im Saal anhören und das schwere Stück Arbeit vorstellen, das dazwischen liegt."

Neu im Programm waren alle Stücke bis auf die Ukrainische Rhapsodie und Ross Roy, die beide schon beim Landesmusikwettbewerb in Bad Schwalbach aufgeführt wurden. Mit adventlichen Weisen und dem rauschenden Abschluss des Händelschen "Halleluja" aus dem Oratorium "Messias", das die Zuhörer zu stehenden Ovationen mit riss, endete das große Weihnachtskonzert.

Quelle: Offenbach Post



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