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Endlisch Neujahr: Erstes großes Konzertprogramm von Endlisch Musigg

Erstmalig stellte das erst im Frühjahr 2006 entstandene „Endlisch Musigg“-Orchester des Musikvereins Viktoria 08 Ober-Roden am Sonntag Vormittag mit seinem Neujahrskonzert die ganze Bandbreite von Blasmusik vor. Bislang schon durch zahlreiche Nikolaus-, Weihnachts- oder Popkonzerte bestens bekannt, präsentierte das Orchester nun das erste vollständige Konzertprogramm vor der ganz großen Kulisse einer nahezu ausverkauften Kulturhalle.

Endlisch Neujahr

Endlisch Neujahr (© Christine Ziesecke)

Klassische Musik aus Romantik und Spätromantik eröffneten das Konzert. Bei der Peer Gynt Suite von Edvard Grieg noch etwas zögerlich und vielleicht aufgeregt, war spätestens beim Largo „Aus der neuen Welt“ die Aufregung verflogen und auch die Töne der neuen Meinl-Tuba kamen gut zum Tragen. Mit Mahler und Mussorgski ging der klassische Teil ins Musical über: das „Phantom der Oper“ füllte die gesamte Kulturhalle Rödermark, ehe der für eine Tänzerin geschriebene „Bolero“ von Ravel alle Instrumentengruppen schrittweise vorstellte und sie zum immer furioser werdenden Orchester-Crescendo vereinte. Moderator Jürgen K. Groh stellte nicht nur die Orchesterwerke, sondern auch die Besonderheiten des Orchesters informativ und augenfällig vor: In dem bunt gemischten „Endlisch Musigg“-Orchester, in dem sich ohnehin unterschiedliche Generationen zusammen gefunden haben, spielten am Sonntag zahlreiche Eltern-Kind-Kombinationen zusammen – beim Vorstellen zeigte es sich, dass viele Kinder das Orchester ebenso bereicherten wie ihre Eltern. Besonders stellte Groh zwei solcher Paare vor, die eine feste Größe im Orchester sind: neben Orchesterleiter Andreas Zöller und seiner Mutter Mechthilde Zöller sind das vor allem Hubert und Martin Schallmayer, die mit Energie von Anfang an die Gruppe voranbringen.

Mit Musical- und Filmmusiken von „Les Misérables“ über King Kong und Tarzan bis zum „König der Löwen“ reichten die Orchesterstücke im zweiten Teil, ehe mit „Moulin Rouge“ und den „Bärenbrüdern“ das Konzert ausklang. Heftig beklatscht wurde der fast schon legendäre Abschluss, der rasante „Radetzkymarsch“, der die Gäste gut gelaunt nach Hause schickte.

Die derzeit 36 Mitglieder des anfänglich neugierig beäugten, aber bald gegen jeden Zweifel erhabenen Orchesters sind zwischen 20 und 68 Jahren alt und zumeist Anfänger oder Wiedereinsteiger. Dennoch ist die Besetzung eines großen Blasorchesters nahezu vollständig und auch die nötigen Schlagwerke sind gut besetzt. Spätestens seit dem großen Wir-Gefühl beim Gewinn des Musikpreises 50+ und der Feierstunde in Berlin im vergangenen Jahr ist noch einmal ein Schub durchs Orchester gegangen, was auch nötig ist, denn der Anspruch des „Erfinders“ und Orchesterleiters Andreas Zöller ist groß. Das wurde auch deutlich in dem von Hubert Schallmayer für die „Endlisch-Musigger“ geäußerten Dank nach einer ungeheuer anstrengenden Probenzeit während der letzten Wochen an den Chorleiter, „der es nicht immer leicht mit uns hatte, aber wir auch nicht mit ihm!“ Die Riesentorte als Geschenk, symbolisch bestes Zeichen dafür, was aus großer Vielschichtigkeit alles Gutes werden kann, lud zum gemeinsamen Verzehr ein, und auch der wie immer absolut souveräne Moderator Jürgen K. Groh konnte sich über eine kleinere Ausgabe als Dankeschön freuen.

Quelle: Offenbach Post



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